Zum Besuch bei der Firma Lünewell

Zum Besuch bei der Firma Lünewell

eingetragen in: Papier | 0

Ein Bericht von unserer Auszubildenden Anna Richter

Am Montag 11.11.2019 fuhren wir, 4 Mitarbeiter von Jacob Jürgensen Papier und Zellstoff, zur Wellpappenfabrik Lünewell in Lüneburg.

Dort angekommen, nahm uns der Einkaufsleiter Herr Langhoff freundlich in Empfang und begann die Besichtigung mit Hintergrundinformationen. Seit 35 Jahren verarbeitet das angeschlossene Unternehmen Cartoflex Wellpappe zu Kartons, seit 2012 stellt die neu gegründete Firma Lünewell nun auch mit der neuesten Technik Wellpappe selber her.

Nach einem kurzen Weg über das Gelände betreten wir das Hauptgebäude und befinden uns in einer riesigen Halle, in der man schon am Geruch erkennt, dass hier Papier verarbeitet wird. Herr Langhoff führt uns weiter in die Halle hinein, damit wir einen besseren Blick auf das Lager haben.

Vor uns stehen Reihen großer, dicker und mal dünner Papierrollen. Während uns Herr Langhoff die Struktur des Lagers erklärt, erkennt man die verschiedenen Kraftlinerrollen und Testlinerrollen. Die Rollen von den Qualitäten, die häufiger verarbeitet werden, stehen im Lager näher an der Maschine, so dass diese auf dem kürzesten Weg in die Produktion gelangen.

Um Zeit und Aufwand zu sparen, liegen Lager und Produktionsbahn direkt in einer Halle. Wie Herr Langhoff uns erklärt, hat das den Vorteil der Klimatisierung der Rollen, die dann bereits durch die Wärme und Abluft der Maschine die ideale Temperatur und Feuchtigkeit zur Verarbeitung in der Maschine haben. Dadurch können Maschinenstillstände vermieden und die hergestellte Qualität der Wellpappbogen verbessert werden.

Zusätzlich braucht man die Rollen nicht aus einer entfernten Lagerhalle zu holen, sondern kann sie mit einem Gabelstapler von einem der bis zu 7,5 m hohen Rollentürme nehmen und an die Maschine legen, was wir auch beobachten konnten und für mich persönlich sehr beeindruckend war.

An der Maschine selbst kann man dann beobachten, wie die Rollen eingehängt und abgerollt werden, um dann geriffelt, verleimt und zusammengepresst entweder eine einseitige, einwellige oder zweiwellige Wellpappe herzustellen.

Anschließend konnten wir auch sehen, wie die fertige Pappe zugeschnitten und gestapelt wird; ein sehr schneller und maschineller Vorgang, bei dem die Arbeiter nur die Qualität noch einmal überprüfen, bevor die Ware bei der nächsten Station auf Paletten gehoben wird.

300 m um die Ecke der Wellpappenanlage verarbeitet die Firma Cartoflex die Wellpappe dann direkt weiter. Verschiedene Stanzmuster und Faltmaschinen produzieren für jede Verpackungssituation eine flexible und kundenorientierte Lösung.

Dieser Besuch war ein sehr interessanter Tag, der mir als Auszubildende eine gute Vorstellung von der Ware gegeben hat und mir bewusstgemacht hat, was für eine komplexe Produktion hinter einem „einfachen“ Karton steckt.

Auch lernt man hier Berufsbilder kennen, die nicht jedem bekannt sind und sich dennoch mit einem sehr abwechslungsreichen und praktischen Thema befassen. Diese Produkte möchte man sich aus unserem Alltag nicht wegdenken – egal, ob es sich um einen einfachen, aber belastbaren Umzugskarton oder Versandkarton handelt oder um eine umweltschonende Verpackung für Lebensmittel.