Papier neu denken

Papier neu denken

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Ein Bericht von Finnjo Gräbke

Am Freitag, dem 07.03.2025, hatten wir die Gelegenheit, die Papierfabrik Steinbeis in Glückstadt zu besuchen und einen spannenden Einblick in die nachhaltige Papierproduktion zu erhalten. Vor Ort wurden wir von Jan empfangen, der uns in einem kurzen Meeting die Geschichte, Struktur und die nachhaltige Produktion des Unternehmens näherbrachte.

Anschließend begann unser Rundgang durch die Produktionshallen. Zuerst führte uns der Weg in die Sortierhalle, wo das angelieferte Altpapier von Fremdstoffen wie Plastik oder Pappe getrennt wird. Danach ging es weiter in die Halle, in der das sortierte Altpapier aufbereitet wird. Hier wird das Altpapier in großen Trommeln mit Wasser und weiteren Hilfsstoffen aufgelöst, sodass sich die Fasern voneinander trennen. Durch den sogenannten Deinking-Prozess werden Druckfarben und Verunreinigungen mit Hilfe von Seife und Luft entfernt, wodurch der Faserstoff aufgehellt wird, ohne aggressive Bleichmittel zu verwenden.

An der Papiermaschine konnten wir beobachten, wie der gereinigte Faserstoff auf einem langen Sieb entwässert, gepresst und schließlich durch beheizte Walzen getrocknet wird. So entsteht eine endlose Papierbahn, die auf große Rollen gewickelt wird – jede davon mehrere Tonnen schwer und Kilometer lang. Abschließend besuchten wir die Formatausrüstung, wo das fertige Papier in verschiedene Formate geschnitten und für den Versand vorbereitet wird.

Steinbeis setzt konsequent auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Durch modernste Recyclingtechnologien spart das Unternehmen im Vergleich zur herkömmlichen Papierherstellung rund 73 % Energie, 79 % Wasser und reduziert CO₂-Emissionen um 42 %. Ein eigenes Kraftwerk sorgt für eine effiziente Energieversorgung, während die gesamte Produktion auf 100 % Altpapier basiert – ein echtes Vorbild in Sachen Kreislaufwirtschaft.

Bevor es für uns zurück nach Hamburg ging, ließen wir den gelungenen Vormittag mit einem gemeinsamen Essen in der Glückstädter Innenstadt ausklingen.

Der Besuch bei Steinbeis war nicht nur lehrreich, sondern zeigte eindrucksvoll, wie innovative Technik und Umweltbewusstsein in der modernen Papierproduktion zusammenspielen.